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Modul 1 - Für Erwachsenenbildner:innen, Dozierende & Trainer:innen

  • Autorenbild: Markus Will
    Markus Will
  • 22. Aug.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 24. Aug.


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KI sinnvoll in der Erwachsenenbildung einsetzen – und dabei die eigene Rolle stärken.

Wer heute Lernende begleitet, Kurse gestaltet oder Weiterbildungen plant, spürt es längst: Künstliche Intelligenz ist auch in der Erwachsenenbildung angekommen. Teilnehmende bringen ChatGPT-Antworten mit, experimentieren mit Tools – und stellen damit ganz neue Fragen an uns Lehrende.

Die eigentliche Herausforderung ist dabei nicht, „die richtigen Tools“ zu kennen. Sondern zu verstehen, wie KI didaktisch sinnvoll eingesetzt werden kann – so, dass sie Lernprozesse unterstützt, ohne die Rolle der Lehrperson zu schwächen.

Warum wir über KI im Unterricht sprechen müssen

  • KI ist immer verfügbar – Lernende nutzen sie, ob wir sie einplanen oder nicht.

  • KI ist nicht neutral – sie bringt Bias, Datenlücken und neue Formen von „Copy-Paste“ mit.

  • KI kann lernen fördern oder Lernprozesse blockieren – je nachdem, wie wir sie rahmen.

Die Frage ist also nicht ob wir KI nutzen, sondern wie wir sie so einsetzen, dass Lernende kritisch, reflektiert und kompetent damit umgehen können.

Shadow Mode – ein didaktischer Schlüssel

Ein besonders spannender Ansatz ist der sogenannte Shadow Mode. Die Idee: KI arbeitet im „Schatten“ mit – sichtbar oder unsichtbar – und wird so zum didaktischen Werkzeug.

Drei Varianten, die sich sofort einsetzen lassen:

  • Klassischer Shadow Mode: KI liefert eine Lösung, Lernende analysieren und verbessern sie. Ziel: kritisches Denken und Bewertungskompetenz.

  • Reverse Shadow Mode: Lernende erarbeiten eine Lösung, KI ergänzt oder überprüft. Ziel: Selbstständigkeit und Metareflexion.

  • Shadow Dialog Mode: KI dient als diskrete Rückfragehilfe. Ziel: individualisierte Lernprozesse.

Das Spannende daran: KI ist hier nicht Ersatz, sondern Sparringspartner. Sie wird zum Anlass für Reflexion, Diskussion und vertieftes Lernen.

Didaktik vor Technik

Der Kernpunkt: KI ist kein Selbstzweck.

  • Ein gutes Setting bleibt entscheidend.

  • Lehrpersonen geben den Rahmen vor.

  • Lernende sollen nicht nur konsumieren, sondern bewerten, vergleichen und reflektieren.

Damit bleibt die didaktische Rolle nicht nur erhalten – sie wird sogar gestärkt. Wer KI bewusst integriert, zeigt Lernenden, wie verantwortungsvoller Umgang funktioniert.

Beispiele aus der Praxis

  • Lernziele von KI generieren lassen – und gemeinsam analysieren, ob sie didaktisch stimmig sind.

  • KI-Entwürfe für Quizfragen prüfen, überarbeiten und verbessern.

  • Reflexionslogs einsetzen, in denen Lernende dokumentieren, wie sie ChatGPT genutzt haben.

Solche Übungen machen sichtbar, dass Lernen mit KI kein automatisches Abkürzen bedeutet – sondern ein kritisches Auseinandersetzen.

Fazit

Wer Erwachsenenbildung zukunftsfähig gestalten will, kommt an KI nicht vorbei. Aber: Es geht nicht darum, technikverliebt das nächste Tool zu testen. Entscheidend ist, den pädagogischen Kern zu bewahren und Lernprozesse so zu gestalten, dass KI Reflexion, Kompetenz und Souveränität fördert.

Oder kurz gesagt: Didaktisch bleiben. Digital wachsen.

👉 Wenn du diesen Ansatz praxisnah erleben und selbst ausprobieren möchtest: Unser Modul 1 bietet genau diesen Einstieg – didaktisch fundiert, methodisch vielfältig und mit Fokus auf Ethik, Bias und Transfer in deine eigene Praxis. Infos & Anmeldung: Modul 1

 
 
 

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